Noch vor 20 Jahren ahnte kaum jemand, dass wenig später ein neues Zeitalter anbrechen würde. Doch dann kam 2007 das erste iPhone auf den Markt. Es veränderte unseren Alltag tiefgreifend und führte uns letztlich in eine durch und durch vernetzte Gesellschaft.
Der Siegeszug des Smartphones ist ein Beispiel dafür, dass die Zeiträume, in denen sich das Wissen der Menschheit verdoppelt, immer kürzer werden. Und das macht es natürlich auch immer schwieriger, in die Zukunft zu schauen. Wie sieht die Welt in 50 oder gar 100 Jahren aus? Niemand vermag das zu sagen. Geradezu utopisch scheint also, wenn Expert*innen radioaktive Abfälle eine Million Jahre lang an einem sicheren Ort lagern wollen.
Doch so utopisch ist das nicht. Denn tief unter unseren Füßen sind die Zeiten nicht so schnelllebig wie bei uns an der Erdoberfläche. Natürlich, es gibt Regionen, in denen immer wieder die Erde bebt oder Vulkane ausbrechen. Doch Geolog*innen wissen, wo unser Planet aktiv ist. Und sie wissen auch, wo er es nicht ist, wo in einigen Hundert Metern Tiefe seit zig Millionen Jahren praktisch Stillstand herrscht. Und wo das mit hoher Sicherheit auch so bleibt. Eine Million Jahre? Auf der geologischen Zeitskala ist das ein Wimpernschlag.
Und der Faktor Mensch? Tatsächlich weiß niemand, was wir oder unsere Nachfahren in naher oder ferner Zukunft mit unserem Planeten anstellen. Diese Ungewissheit bleibt. Doch ist diese Ungewissheit eben nirgends kleiner als an einem Ort, an dem für Millionen Jahre Ruhe herrscht. Und der zugleich für zukünftige Generationen möglichst schlecht erreichbar ist. Es gibt keine vollkommen sicheren Orte für ein Endlager.