Ulli Schneeweiß
Altdorf / Röthenbach
Ulli Schneeweiß, 61, wollte mit der Anwohnerinitiative Flüchtlingsunterkunft Altdorf/Röthenbach Verantwortung übernehmen, ist aber an den Institutionen gescheitert.
Sie haben vor rund anderthalb Jahren erfahren, dass in Ihrer Nachbarschaft eine Flüchtlingsunterkunft eingerichtet werden soll. Wie waren die Reaktionen?
Wir sind ein Vorort Nürnbergs mit etwa 1.000 Einwohnern. Die Reaktionen auf die geplante Unterkunft mit ihren 45 Plätzen reichten von völliger Ablehnung bis hin zu dem Ansatz: „Lasst uns schauen, ob wir etwas Konstruktives daraus machen.“ Daraus ist eine Bewegung entstanden, die sich mit der Situation auseinandersetzen und mitgestalten wollte.
Aber es kam anders?
Durchgesetzt hat sich eine Firma ohne transparente Struktur. Sie wollte das Projekt von Anfang an maximal effizient – sprich: eng, billig und gewinnorientiert – umsetzen. Für das Landratsamt war unser Modell zu risikobehaftet; außerdem waren die Verträge mit dem externen Betreiber längst unterschrieben.
Welches Fazit ziehen Sie?
Für uns ist die Behäbigkeit der Bürokratie enttäuschend. Das Credo des Landratsamts war von Anfang an „Das ist nun mal so.“ Doch so ein Diktat vergrault Menschen, die sich einbringen möchten. Es gibt einer NIMBY-Haltung nur Auftrieb.
