Auch wenn die Brennstäbe eines Atomkraftwerkes nach einigen Jahren ausgebrannt sind, steckt in ihnen noch viel Energie. Deshalb müssen sie noch einmal einige Jahre in „Abklingbecken“ so weit auskühlen, dass sie in Lagerbehältern wie den Castor verpackt und in einem der 16 Zwischenlager abgestellt werden können.
Alles in allem warten dort derzeit gut tausend dieser Behälter auf ihre letzte Reise ins zentrale, tief unter der Erde gelegene Endlager. Nach dem Standort für dieses Lager wird noch gesucht, aber gewiss ist bereits, dass der ursprünglich angedachte Zeitrahmen nicht mehr realistisch ist. „Wir müssen die höchste Sicherheit gewährleisten, und dafür nehmen wir uns die Zeit“, sagt Umweltministerin Steffi Lemke im Interview.
Die Suche könnte noch Jahrzehnte dauern. „Die heute lebenden Generationen werden wohl nicht mehr erleben, dass die Castoren aus Ahaus abtransportiert werden“, befürchtet Karola Voß. Sie ist Bürgermeisterin der Gemeinde im Münsterland und hat mit uns über die Sorgen der Menschen in der Region gesprochen. Etwa 70 Castoren stehen in der gesicherten Halle vor den Toren ihrer Stadt, die Genehmigung dafür läuft 2036 aus.
Aus gutem Grund gibt es für Zwischenlager strenge und zeitlich begrenzte Genehmigungen. Die Instandhaltung der Gebäude ist aufwendig; so wie die steigenden Anforderungen an die Sicherheitstechnik auch. Zwischenlager sollen eine Zwischenlösung sein. Langfristig sind sie keine Option. „Sicherheit kann nur eine tiefengeologische Lagerung der hochradioaktiven Abfälle bieten“, meint auch Steffi Lemke.