Am 15. April 2023 endete die friedliche Nutzung der Atomenergie in Deutschland. Der Abfall aus dem Betrieb der Atomkraftwerke und ihrem Rückbau sowie aus anderen Nuklearanlagen, zum Beispiel aus der Forschung, füllt die mehr als 30 oberirdischen Zwischenlager in Deutschland. Volumenmäßig machen dabei die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle den Großteil aus. Mit dem Ausstieg aus der Atomenergie nimmt der Rückbau der Kernkraftwerke nun richtig Fahrt auf. Die Zwischenlager werden sich weiter füllen – und das schneller als bisher.
Im Interview auf den Seiten 8 und 9 beschreibt BGE-Geschäftsführerin Iris Graffunder, wie sie die Einstellung der Menschen zum Thema radioaktive Abfälle erlebt. Die sichere Entsorgung radioaktiver Hinterlassenschaften ist nur in geologischen Tiefenlagern möglich. Im Endlager Konrad wird nach seiner Fertigstellung der größte Teil der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle aus dem Betrieb und dem Rückbau endgelagert.
Worum es sich bei den Abfällen genau handelt und wie diese „konradgängig“ gemacht werden, schildern wir Ihnen auf den nächsten Seiten. Dazu inspirierte uns übrigens auch eine Umfrage: Als wir im Jahr 2023 Bürger*innen aus Salzgitter zum Endlager Konrad befragten, antworteten nämlich gut 60 Prozent, dass sie nichts oder nur wenig über die Abfälle wissen.